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Montag, 24. November 2014

Textfragment Zauberlehrling

Ich dachte schon, ich werd' sie los, die Geister die ich rief
So über Nacht, hab ich gedacht, ganz kurz bevor ich schlief

Am nächsten Tag, traf mich der Schlag, da saßen sie beisammen
Die Geister, um den Frühstückstisch, sie waren nicht gegangen

Bestimmt verwies ich auf die Tür, und sagte laut Ade
Doch niemand schenkte mir Gehör, laut schlürfte man Kaffee

Man bot mir eine Tasse an und fragte nach meinem Befinden
Ich sagte, gut und Dankeschön, wann werdet ihr verschwinden?

Erst blickten sie mich fragend an, dann brüllten sie vor lachen
Und einer prustete heraus, sie könnten das erst machen

Wenn der Meister es befiehlt, dann wär der Spuk vorbei
Doch ist es, wie es immer ist, es rief sie ein Lehrling herbei

Ich bin der Meister, rief ich aus, macht mich jetzt bloß nicht klein
Denn wer die Geister rufen kann, der muss ein Meister sein

Das wird ein lager Aufenthalt, meint einer aus der Ecke
Ich leg mich hin für ein paar Jahr, gibt mir mal wer ne Decke?

Ein andrer machte sich daran, Termine zu verschieben
Dann rief er seine Frau noch an, und alle seine Lieben

Entsetzt sah ich dem Treiben zu, was jetzt? entfuhr es mir
Sie richteten sich häuslich ein, bleibt ihr für immer hier?

Ein letztes Mal versuchte ich ein Machtwort auszusprechen
Als euer Meister sag ich euch, ihr habt jetzt aufzubrechen!

Gnädig meinte einer nur: kannst du denn das nicht sehen?
Ein Meister niemals Geister braucht, um etwas zu verstehen

Sie blieben sitzen, jahrelang, mein Groll jedoch verschwand
Dass ich niemals ihr Meister war, lag völlig auf der Hand

Beachtung fanden sie nicht mehr, ich hatte sie verwunden
Und als ich nicht mehr an sie dacht, da waren sie verschwunden

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